Konfokale LaserMikroskopie
Unsere Erfahrungen mit der alternativen zur Biopsie
- Oliver Fröhner
- Aktualisiert am 30. Januar 2025
Was versteht man unter der konfokalen Laser-Scanning-Mikroskopie?
Die konfokale Lasermikroskopie (KLM) ist ein nicht-invasives bildgebendes Verfahren, das hochauflösende Echtzeitdarstellungen von Gewebestrukturen ermöglicht. Durch die Fokussierung eines Laserstrahls auf verschiedene Hautschichten und die Messung des reflektierten Lichts entstehen detaillierte Bilder mit zellulärer Auflösung. Dieses Verfahren erlaubt es, Gewebestrukturen ohne physische Biopsie zu untersuchen, weshalb es oft als „optische Biopsie“ bezeichnet wird.
Unsere Erfahrungen mit der konfokalen Laser-Scanning-Mikroskopie?
Wie sind wir zur konfokalen Lasermikroskopie gekommen? Meine Frau hatte auf der linken Wange einen ca. 1 cm² großen „Altersfleck“. Dieser wurde von der Hautärztin schon seit Längerem beobachtet. Obwohl sie sich eigentlich zu 100 % sicher war, dass dieser harmlos wäre, bat sie uns, eine Zweitmeinung einzuholen. Sie empfahl uns einen Besuch im Klinikum Heidelberg, da diese über ein „Gerät“ verfügen würden, mit dem man in die Tiefen der Hautschichten schauen könnte.
Meine Frau vereinbarte einen Termin in Heidelberg (gesetzlich versichert). Die dortige Ärztin untersuchte den Fleck und kam zum gleichen Ergebnis: harmloser Altersfleck.
Ein halbes Jahr später, bei der nächsten Routineuntersuchung, war sich unsere Hautärztin wieder unsicher und bat uns nochmals, in Heidelberg anzurufen und explizit auf eine Untersuchung mit diesem „Gerät“ zu drängen. In Heidelberg bekamen wir dann „endlich“ die Information, dass es sich hierbei aber um eine Privatleistung handeln würde. Mittlerweile, natürlich auch verunsichert wegen dieses „Altersflecks“, waren wir froh, endlich an der richtigen Stelle zu sein. Das stellte sich aber als Fehler heraus.
Wir bekamen einen Termin bei Prof. Dr. med. Holger Hänßle, dem geschäftsführenden Oberarzt. Da sollte doch jetzt wirklich nichts mehr schiefgehen.
Meine Frau also wieder nach Heidelberg, dieses Mal zum Oberarzt.
Herr Prof. Dr. med. Holger Hänßle untersuchte meine Frau und kam zum gleichen Ergebnis wie alle anderen Ärzte zuvor: harmloser Altersfleck. Von einem Gerät, das in die Tiefen der Hautschichten schauen könnte, wusste Herr Hänßle nichts. Er hatte aber noch ein Ass im Ärmel: die KI (künstliche Intelligenz, von ihm mitentwickelt). Diese wäre in der Lage, ein Foto des Flecks zu untersuchen und eine sehr gute Beurteilung abzugeben. Gesagt, getan. Es wurde ein Foto des Flecks gemacht, und die KI wurde um eine Beurteilung gebeten. Die KI beurteilte den Fleck (dunkelroter Bereich) jetzt als sehr gefährlich: Schwarzer Hautkrebs möglich.
Er empfahl uns, eine Biopsie durchführen zu lassen, um wirklich sicherzugehen. Herzlichen Glückwunsch. Wie sich meine Frau jetzt fühlte, können Sie sich vorstellen.
Da mir als IT-ler das Thema künstliche Intelligenz nicht fremd ist und auch hier eine generelle Skepsis angebracht ist, rief ich Herrn Hänßle an und stellte ihm die Frage, wieso ein Spezialist und eine KI zu völlig unterschiedlichen Beurteilungen kommen könnten. Das Gespräch lief leider so, wie ich es von einigen Ärzten gewohnt bin: Etwas arrogant und von oben herab wurde weder auf meine Bedenken noch auf die Wirkung dieser Beurteilung auf die Gemütsverfassung meiner Frau eingegangen. (Vielen Dank noch für den Hinweis, dass Sie keine „Sprechstundenhilfe“ haben, sondern selbstverständlich eine Sekretärin – wie konnte ich das nur verwechseln?)
Ach ja, die Sprechstundenhilfe…äh.. Sekretärin teilte uns vor dem Besuch mit das die Kosten bei ca. 100-150€ liegen sollten. Die erste Rechnung nach der „Behandlung“ lag dann bei 232,94€. Dort standen dann eine Videodokumentation mit Faktor 2,5 wegen hoher Komplexität, die GOÄ 5442 A (Fotographische Diagnostik entspricht statische Nierenszintigraphie) mit auf der Rechnung. Nach einem Hinweis an den Rechnungssteller Unimed wurde die Rechnung dann auf 101,11€ reduziert. Kann ja mal passieren…
Nachdem wir aufgrund einer vorherigen Erfahrung mit einer Biopsie nicht wirklich Lust hatten, eine weitere Biopsie im Gesicht durchführen zu lassen, machte ich mich auf die Suche nach diesem ominösen „Gerät“.
Sie ahnen es schon: Es handelt sich bei dem Gerät um ein konfokales Laserscan-Mikroskop.
© VivaScope GmbH / vivascope.com/de / Fotograf: Oliver Gündisch
Die untersuchung mit dem konfokalen Laserscan-Mikroskop
Die für uns näheste Praxis fanden wir in Frankfurt Hanau, die Haut- und Allergiepraxis am Klinikum HANAU unter der Leitung von Prof. Dr. Ockenfels.
Dort erhielten wir nach Schilderung der Situation innerhalb von zwei Tagen einen Termin für eine Untersuchung.
Wir fuhren also nach Frankfurt in die Hautklinik. Dort angekommen, waren wir positiv überrascht. Eine wirklich schicke Klinik – wobei dies natürlich noch nichts über die Qualität der Behandlung aussagte. Wir bekamen einen Termin bei einem jungen Arzt, der zum gleichen Ergebnis wie alle anderen (außer der KI) kam: harmloser Altersfleck. Wir bestanden jedoch dennoch auf eine Untersuchung mit dem konfokalen Laserscan-Mikroskop VivaScope 1500.
Diese Untersuchung wurde dann von einer sehr netten Ärztin (Frau Dr. Schiermeyer) durchgeführt. Die Behandlung mit dem Mikroskop war völlig schmerzfrei, und man kann die Untersuchung live auf dem Monitor verfolgen. Das Ergebnis der Untersuchung lautete: Lentigo senilis.
Den Bericht finden Sie nebenan.
Endlich eine Aussage, die uns beruhigte.
Jetzt könnte dieser Bericht eigentlich schon zu Ende sein – wenn ich nicht noch zwei weitere Punkte erwähnenswert fände:
1. Warum kann sich Herr Prof. Dr. med Holger Hänßle nicht an die Möglichkeiten der konfokalen Laserscan-Mikroskopie erinnern, obwohl er schon 2016 bei einer Untersuchung mit dem Titel: In-vivo-konfokale Laserscanmikroskopie: Diagnostische Kriterien für die Differenzierung vesikulöser/ bullöser Dermatosen als Advisor tätig war??
2. Der Fleck ist weg
Der fleck ist weg
Wie..?? Der Fleck ist weg?? Ja, Sie lesen richtig.. Dieses Jahr nach dem Sommerurlaub ist der Fleck verschwunden. Ist uns im Dezember 2024 zufällig aufgefallen.. der Fleck ist verschwunden. Wir haben dann mal die Urlaubsbilder herausgesucht und fanden heraus, dass der Fleck im September noch da war (linkes Bild, Wange links oben). Auf dem zweiten Bild (Fleck weg) sieht man das der Fleck verschwunden ist…. wie kann sowas sein??
Fleck da
Fleck weg
Fleck da
Fleck weg
was haben wir verändert?
- Wir versuchen schon seit Längerem, uns regelmäßig im Sommer bei Sonnenschein um die Mittagszeit weitgehend unbekleidet und ohne Sonnenschutz für etwa 20 Minuten in die Sonne zu legen.
- Diesen Sommer verbrachten wir fünf Wochen beim Campen in den Bergen und am Gardasee und waren dabei insgesamt relativ viel im Freien.
- Meine Frau hat eine spezielle Salbe von Mellow Noir mit Vitamin C verwendet (diese jedoch im Sommer nicht genutzt).
- Wir haben deutlich seltener eine Sonnenbrille getragen. Im Auge gibt es ein lichtempfindliches Protein, das in speziellen Ganglienzellen der Netzhaut vorkommt. Das Melanopsin. Diese sogenannten intrinsisch photosensitiven retinalen Ganglienzellen (ipRGCs) reagieren besonders auf blaues Licht (Wellenlänge ca. 480 nm) und haben weniger mit dem Sehen zu tun, sondern steuern vor allem:
- Die Regulierung der inneren Uhr (circadianer Rhythmus).
- Die Melatoninproduktion, das Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert.
- Die Pupillenreaktion auf Licht.
Hier kommt aber ein weiterer Faktor hinzu. Der potentielle Einfluss auf das Melanin. Dies ist das Pigment, das der Haut, den Haaren und den Augen Farbe verleiht. Es wird in Melanozyten produziert, die durch UV-Strahlung stimuliert werden. Wenn Sonnenbrillen zu viel Licht blockieren, könnte die Signalweitergabe an das Gehirn verändert werden, wodurch möglicherweise auch die Melaninproduktion beeinflusst wird.
Manche Theorien besagen, dass weniger Licht durch die Augen das Gehirn dazu bringen könnte, weniger Melanin zu produzieren, da der Körper denkt, es sei weniger Sonnenexposition vorhanden. Wir haben im letzten Sommer festgestellt das wir deutlich bräuner wurden und viel unempfindlicher gegenüber der Sonne.
- Erstmals haben wir für den Sonnenschutz von innen Astaxanthin von Sunday Natural eingenommen. Einen klaren Beleg dafür, dass das Astaxanthin zum Verschwinden des Flecks beigetragen hat, gibt es nicht – unser Gefühl sagt jedoch, dass es einen Einfluss hatte.
Die Untersuchung wurde mit einem Vivascope 1500 durchgeführt. Nachstehend finden Sie Informationen über die Funktionsweise sowie die Anwendungsgebiete dieses konfokalen Laserscan-Mikroskops.
Wer also vor der Entscheidung einer Biopsie steht sollte sich doch mal näher mit der Alternativen, der konfokalen Laserscan-Mikroskopie beschäftigen. Die Klinik in Hanau können wir uneingeschränkt empfehlen. Hier finden sie aber noch weitere Kliniken weltweit.
Funktionsweise des VivaScope 1500
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Laserbasierte Bildgebung: Das Gerät nutzt einen nahinfraroten Laser, um Hautstrukturen auf verschiedenen horizontalen Ebenen zu visualisieren. Der Laserstrahl wird auf die Haut fokussiert, und das reflektierte Licht wird erfasst, um Bilder mit zellulärer Auflösung zu erzeugen. NCBI
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Konfokale Mikroskopie: Durch die konfokale Technik werden nur Lichtsignale aus der Fokusebene detektiert, wodurch klare und detaillierte Bilder entstehen. Dies ermöglicht die Untersuchung der Epidermis und der papillären Dermis auf zellulärer Ebene. NCBI
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Horizontale Schnitte: Das VivaScope 1500 erfasst serielle horizontale Bilder der Haut, indem es die Objektivlinse lateral über die Hautoberfläche bewegt. Diese Bilder können zu Mosaiken zusammengesetzt werden, die Bereiche von bis zu 8 × 8 mm abdecken. Caliber I.D.
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Bildtiefe: Die Bildgebungstiefe reicht bis zu 200 µm, was die Visualisierung der oberen Hautschichten ermöglicht. Die horizontale Auflösung beträgt etwa 1,25 µm, während die vertikale Auflösung zwischen 3 und 5 µm liegt, was der Schichtdicke bei normalen histologischen Untersuchungen entspricht. NCBI
Anwendungsgebiete für das Vivascope
Das VivaScope 1500 wird zur Diagnose potenziell maligner Hautläsionen eingesetzt. Es ermöglicht die Untersuchung der Haut auf zellulärer Ebene, wodurch pathologische Veränderungen frühzeitig erkannt werden können. Zudem kann es als Leitfaden für chirurgische Eingriffe dienen, indem präzise präoperative Ränder von Tumoren bestimmt werden. NCBI
Vorteile:
- Nicht-invasiv: Ermöglicht die Untersuchung der Haut ohne physische Biopsie, wodurch Schmerzen und potenzielle Komplikationen vermieden werden.
- Echtzeit-Diagnostik: Bietet sofortige Ergebnisse, die eine schnellere Diagnose und Entscheidungsfindung ermöglichen.
- Hohe Auflösung: Ermöglicht die Visualisierung von Hautstrukturen auf zellulärer Ebene, was die diagnostische Genauigkeit erhöht.
Zusammenfassend bietet das VivaScope 1500 eine fortschrittliche Methode zur nicht-invasiven Hautuntersuchung, die präzise Diagnosen in Echtzeit ermöglicht und somit einen wertvollen Beitrag zur dermatologischen Praxis leistet.
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